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Rhythmik
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Curriculumsammlung

Marianne Enaux
Hella Neumann

Rhythmik –NRW Berufsverband Musik und Bewegung (Hrsg) 2006

Bildungsbereich RHYTHMIK


Das künstlerisch- pädagogische Konzept der Rhythmik basiert auf der Wechselwirkung von musikalischer und sinnlich - körperlicher Erfahrung, sowie musizierender Tätigkeit und bewegtem - tänzerischem Ausdruck.
Die Improvisation in Musik und Bewegung ist im Rhythmikunterricht Methode und Handlungsprinzip zugleich.

Rhythmik bietet sinnliche Erfahrung
.
Sie initiiert handelndes, spielerisches und bewegtes Lernen und Gestalten durch Musik und Bewegung. Die Schüler und Schülerinnen bringen sich mit ihren eigenen Ideen gestalterisch in den Unterricht ein.

Rhythmik unterstützt ein motiviertes, selbstsicheres und kreatives Lernverhalten.
Sie differenziert die Wahrnehmungserfahrung, fördert vernetztes Denken und vermittelt Freude an Musik, Bewegung und gestalterischem Handeln.

Rhythmik fördert Kompetenzen
Sie tut dies vorwiegend in den Bereichen: Wahrnehmung, Bewegung, Musik, soziales Lernen, Sprache, Ausdruck und Gestaltung. Ziele sind die über das Fach hinausweisende Persönlichkeitsbildung, soziale Kompetenz und Kreativität. Damit unterstützt die Rhythmik auf vielfältige Weise das Unterrichts- und Lerngeschehen an allgemeinbildenden Schulen. Sie kann als offenes Angebot gegebene Lehrpläne und Curricula sinnvoll ergänzen.


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Rhythmikunterricht in der Grundschule:

Rhythmikunterricht in der Grundschule:
die Vorteile für die Schule liegen auf der Hand

o
Rhythmik ist ein kreatives Angebot
o Schülerinnen und Schüler gehen mit Komplexität und Lernen in Sinnzusammenhängen um und erleben forschendes Lernen
o Rhythmik ist eine auf alle Sinne angelegte musikalische und motorische Förderung.
o Schülerinnen und Schüler erleben sich in sozialen Bezügen und in Beziehungen zur sachlichen Umwelt
o Inhaltliche Arbeit im Rhythmikunterricht kann -auch fächerübergreifend- in öffentliche Präsentation münden und somit zur Profilierung einer Schule beitragen.


Kompetenzbereiche der Rhythmik

Die im Folgenden beschriebenen Kompetenzbereiche sind einzeln aufgeführt, aber ergänzend und vernetzt wirkend. Je nach Zielgruppe, Zielsetzung und thematischem Schwerpunkt treten die Kompetenzbereiche mit unterschiedlicher Gewichtung zutage.


Musikalische Kompetenzen

o
Rhythmische Sicherheit
o Singen und Aufbau eines Liedrepertoires
o Musikalische Hörschulung
o Umsetzen von Musik in Bewegung und von Bewegung in Musik
o Ausdrucksvielfalt
o Wahrnehmen, Benennen und Gestalten von: Metrum, Taktart, Notenwert, Rhythmus,. Tempo, Pause, Ostinato, Dynamik, Artikulation, Klangfarben, Tongeschlecht, Intervall, Akkord, Phrasierung, Mehrstimmigkeit, Form (ABA, Rondo, Kanon etc.)
o Transferieren von Lerninhalten in andere Ausdrucksformen
o Fachgerechter Umgang mit Instrumenten (Trommeln, Orff- Instrumentarium, Stabspiele etc.)
o Notation und Reproduktion musikalischer Ereignisse und Grundkenntnisse des traditionellen Notensystems erwerben
o Kennenlernen verschiedener Musikstile, Live-Musik und Tonträger



Bewegungskompetenzen
Wahrnehmungskompetenzen
Räumlich- figurale Kompetenzen

o
Schulung der Motorik: Gleichgewicht, Koordination, Spannung- Entspannung, Schwerkraft/ Schwerpunkt, Körperorientierung, Raumlagesinn, Raumorientierung, Distanz-Nähe, Enge - Weite zu Personen, Objekten und in der eigenen Körperlichkeit, Beweglichkeit
o Differenzierung des Körperbewußtseins
o Erweiterung des Bewegungsrepertoires und Gestalten räumlicher Elemente, Strukturen, Raumwege, Formen, Bild, Tanz, Choreografie
o Bewegungsausdruck: Gestik/ Mimik/ Körper- und Bewegungssprache
o Geschicklichkeit im Umgang mit Material
o Lernen mit allen Sinnen: Wahrnehmung räumlich- figuraler Aspekte am eigenen Körper, visuell, taktil, kinästhetisch, auditiv, vestibulär
o Konzentrationsförderung
o Anregen und Anstreben komplexer Wahrnehmungs- und Denkvorgänge


Soziale Kompetenzen

1.
Intrapersonelle Kompetenz: Beziehung zum ICH , Selbstwahrnehmung, Selbstdarstellung, Selbstbild, Wahrnehmung eigener Befindlichkeit

2. Interpersonelle Kompetenz: Beziehung zum DU/ WIR/ Umwelt, Fremdwahrnehmung; Fähigkeit, sich in andere hineinzufühlen, deren Stimmungen, Motivationen und Absichten zu erfassen und zu akzeptieren

3. 1. und 2. bilden die Grundlage für die Selbständigkeit und Übernahme von Verantwortung für sich und die Gruppe:
o Eigen- und Fremdwahrnehmung
o Kommunikationsfähigkeit, verbal und nonverbal
o Toleranz füreinander
o Vertrauen in sich und andere


Sprachliche Kompetenzen

o
Begriffsbildung (vom Greifen zum Be- Greifen) und Wortschatzerweiterung
o Sprache als Kommunikations- und Ausdrucksmittel, Reflexion
o Differenzierter Einsatz von Tonfall und Stimme
o Atem als Grundlage der Phrasierungsbildung
o Sprachrhythmisierung



Verschiedene Studien (Bastian, PISA) haben gezeigt, dass der kreative Umgang mit Musik und Bewegung sich positiv auf den Bereich der Logisch-Mathematischen Kompetenzen auswirken kann.


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Rahmenbedingungen

Rahmenbedingungen einer Kooperation zwischen Musikschule und allgemeinbildender Schule für Rhythmikunterricht



Die im folgenden beschriebenen Rahmenbedingungen entspringen der mittlerweile 4 Jährigen Praxiserfahrung von erfolgreichen Kooperationen zwischen Allgemeinbildender Schule und Musikschule an der Rheinischen Musikschule Köln.
Eine Kooperation wird von der Schulkonferenz beschlossen. So sind alle Beteiligten (Direktion, Kollegium, Eltern) an einen gemeinsamen Beschluss gebunden, der für gute Rahmenbedingungen sorgt. Dies ist entscheidend für das Gelingen des Rhythmikunterrichts an allgemeinbildenden Schulen, der von einer Lehrkraft der Musikschule (Schulfremd) erteilt wird.
Der Rhythmikunterricht kann als Regel- oder Ergänzungsunterricht stattfinden.


Die Schule sollte bereit sein die untenstehenden Punkte zu organisieren

o
Werbung, Anmeldung
o Zusammenstellen der Gruppen mit Rücksichtnahme auf die Stundenpläne der Kinder
o Zusammenstellen der Gruppen mit entsprechender Altersstruktur
o Wer ist Kontaktlehrer/Ansprechpartner für Rhythmik-Lehrkraft?
o Kontakt zu den Eltern
o Erinnerung der Kinder an die Rhythmikstunde
o Schlüssel für den Unterrichtsraum, Toilette, Lehrerzimmer etc.
o Disziplinprobleme müssen gemeinschaftlich mit der Klassenlehrerin gelöst werden können.

Raum:

o
Für Bewegung entsprechend der Gruppengröße geeignet
o Raumstruktur und Ausstattung (möglichst wenig Mobiliar, Unterrichtsmaterialien in Schränken)
o Instrumente, Klavier, Bewegungsmaterialien, CD-Player
o Kann der Unterrichtsraum vorbereitet werden? Benötigte Vorbereitungszeit ca. 30 Minuten.

Infrastruktur:

o
Eine Toilette muss in vertretbarer Nähe sein
o Der Raum muss den Mindestanforderungen von Sauberkeit entsprechen, damit Bewegung am Boden möglich ist.
o Ein Umkleideraum in direkter Nähe ist wünschenswert.


Platzierung und Organisationsform der Rhythmikstunde:

o
Als Ergänzungsangebot ist die Kursdauer meist kürzer als das Schuljahr, besonders in der ersten Klasse, Beginn realistisch 4 Wochen nach Schuljahrsbeginn. Es bleiben max. 35 Unterrichtseinheiten.
o Im Regelunterricht: die Hälfte der Klasse parallel zum Förderunterricht.
o Gruppengröße 10-15 Kinder aus einer Jahrgangsstufe
o Unterricht in den Randstunden
o Weg vom Schulhof oder der Klasse zum Rhythmikraum/Umkleideraum muß im Stundenplan berücksichtigt werden.
o Die Unterrichtsdauer kann Schulstundenlänge oder 60 min im Nachmittagsbereich betragen.

Einbindung ins Schulleben:

o
Beteiligung an Schulfesten, Projektwochen, eigene Aufführungen
o Fächerübergreifende Arbeit
o Elternabend

Finanzierungsmodelle:

1.
Jedes Kind ist selbständig an der Musikschule für den Rhythmikunterricht angemeldet. Die allgemeinbildende Schule tritt hier als Vermittler auf. Jedes angemeldete Kind erhält eine eigene Rechnung.

2. Die OGTS schließt einen Vertrag mit der Musikschule und bezahlt den Rhythmikunterricht pauschal. Die OGTS bezahlt die Gebühr aus ihrem Budget für die OGTS Angebote.

3. Ein Förderverein übernimmt die Finanzierung und zahlt pauschal.

4. Fördermöglichkeiten gibt es teilweise über die LAG Musik, beschränkt für ein Schuljahr.

Der Verwaltungsaufwand für Modell 2 und 3 ist für die Musikschule geringer. Die Kontrolle, ob genügend Teilnehmer im Unterricht angemeldet sind, liegt beim Veranstalter und kann bei Modell 2 und 3 besser durchgeführt werden.

Diese Auflistung kann für andere Institutionen, an denen Rhythmik ebenfalls integriert ist, wie Musik- AG, Klassenmusizieren etc. modifiziert werden.

Rhythmik –NRW Berufsverband Musik und Bewegung (Hrsg) 2006


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